Pressemitteilung des vlbs-Dachverbandes vom 13.04.2021:
Wenn Aerosole keine Rolle mehr spielen

BvLB begrüßt einheitliche Bundesnotbremse/Warum bleiben Schulen auf?

Die vom Kabinett heute auf den Weg gebrachte bundesweite Corona-Notbremse war längst überfällig, um den willkürlichen Entscheidungs-Flickenteppich auf Länderebene zu brechen. „Dass ausgerechnet die Schulen erst bei einem Inzidenzwert von 200 den Präsenzunterricht einstellen sollen, während sogar die allgemeine Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr bereits bei 100 greift, ist nicht mehr nachvollziehbar. Wir haben ein großes Interesse, die Schülerinnen und Schüler wieder vollständig in den sicheren Präsenzunterricht zu holen. Dafür müssen allerdings die Rahmenbedingungen stimmen“, sagt Joachim Maiß, Vorsitzender des Bundesverbandes der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB).
Erst gestern hatten die Aerosolforscher in einem Brandbrief an die Kanzlerin nochmals bekräftigt, dass die Menschen sich in den Innenräumen anstecken, und expliziert Schulen und öffentliche Verkehrsmittel als Orte der Clusterinfektion benannt. „Wir fordern, dass die Schulen nicht von der restlichen Gesellschaft abgekoppelt werden. So muss auch für Schulen die 100er-Inzidenz gelten. Außerdem brauchen wir neben den AHL-Regeln und Testungen endlich Spuckschutzwände und Luftfilter in jedem Klassenraum, um das Gesundheitsrisiko zu minimieren. Ansonsten wird Präsenzunterricht in beruflichen Schulen zu einem gefährlichen Vabanquespiel. Zumal die Infektiologen eine deutlich höhere Ansteckungsgefahr bei Jugendlichen mit der britischen Mutante nachgewiesen haben“, sagt Maiß.

Der Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung e.V. vertritt die Interessen von über 124.000 Lehrkräften und ca. 2,4 Millionen Schülerinnen und Schüler, die an den berufsbildenden Schulen in Deutschland lehren und lernen. Über unsere Landesverbände sind bundesweit fast 40.000 Lehrkräfte organisiert.