
Die Testpflicht führt die Berufskollegs erneut ins Chaos
Testpflicht – weder professionell organisiert noch alltagstauglich!
Die durch den Ministerpräsidenten angekündigte Testpflicht führt Schulen erneut unnötig ins Chaos. Ankündigungen, welche gravierenden Einfluss auf den Schulbetrieb haben, dürfen gerne geäußert werden, wenn zuvor die Logistik, die zu schaffenden Rechtsverordnungen und Umsetzungsstrategien ausreichend bedacht wurden. Genau das Gegenteil ist abermals bei der Ankündigung der Testpflicht der Fall.
Die Entscheidung, Schulen in der ersten Woche nach den Osterferien in den Distanzunterricht zu schicken, ist berechtigt und nachvollziehbar. Das aktuelle Infektionsgeschehen und die unzureichenden Vorbereitungen der durch den Ministerpräsidenten angekündigten Testpflicht rechtfertigen diese Entscheidung.
Die Folgen des unkoordinierten Vorgehens:
• Verlust von Unterrichtsqualität.
• Eine deutliche Verdichtung der Arbeitsbelastungen der Kolleg*innen.
• Unsicherheiten durch nicht frühzeitig kommunizierte Rechtsverordnungen.
• Eine unnötige Reduzierung der Gestaltungsfreiheit der Berufskollegs.
Lehrkräfte sind kein Testpersonal!
Verpflichtende Corona-Tests geben unumstritten mehr Sicherheit an Schulen. Das ist grundsätzlich zu begrüßen. Hierzu benötigen unsere Schulen aber schulalltagstaugliche Teststrategien. Die aktuellen Vorgaben sind weit davon entfernt. Die Belastungsgrenze für die Lehrkräfte ist mehr als überschritten. Hinter uns liegen dreizehn Monate mit permanenten Änderungen in der Unterrichtsorganisation. Dazu kommen Hygiene-, Kontakt- und jetzt noch Testmanagement. Das reicht – Lehrkräfte sind kein Testpersonal!
Schulalltagstaugliche Lösungen
Schüler*innen am Berufskolleg sind zumeist junge Erwachsene in betrieblichen Arbeitsverhältnissen. Der vlbs erwartet vom Land bei den Teststrategien adressatengerechte Lösungen wie Selbsttestungen zu Hause, Testungen durch externes Personal vor dem Unterricht und einen verstärkten Einbezug von Bürger – Schnelltests.